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Öffentliche Bauten

41. Rathaus

RathausZlín, náměstí Míru 12
Autor: František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 1924

Das Projekt des Rathauses für Zlín wurde von Gahura als Abschluss-Diplomarbeit ausgearbeitet. Es wurde von einem Fachausschuss in einem Wettbewerb ausgewählt und gehört zu den ersten Umsetzungen dieses Architekten. Der Bau wurde von der Firma František Malota & Jan Krajča ausgeführt. Gahura konzipierte das neue Rathausgebäude als Wahrzeichen der Stadt und auf Grund dieser Auffassung entwickelte er seine materielle Konfiguration. Interessant ist auch der Zusammenhang des Eckturms, der an ein Stadttor erinnert, mit dem Stadtwappen. Obwohl Tomáš Baťa mit dem Ergebnis der Arbeit Gahuras nicht zufrieden war, scheint das Rathausgebäude im Zeitabstand ein überzeitliches Werk zu sein. Die Statue des Schmiedes an der Nordfassade des Rathauses in der Bartoš-Straße (früher Kovářská-Straße [kovář/Schmiede]) ist ebenfalls das Werk von F. L. Gahura.
Das Objekt wurde im Jahr 2001 auf die Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

42. Marktplatz

MarktplatzZlín, náměstí Práce
Autor: Firma A. Jambor
Jahr der Fertigstellung: 1927

Im Jahr 1927 wurde das erste Kaufhaus – der heutige Marktplatz mit einem Flügel von Läden, die später abgerissen wurden, erbaut. Es ging um die erste Anwendung von Stahlbetonskelett der Fabrikgebäude an öffentlichen Gebäuden.

43. Kaufhaus

KaufhausZlín, náměstí Práce
Autor:
František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 
1931

Das Kaufhaus der Dienste in Zlín stellte eine der ersten Bauten auf dem sich neu formierenden Platz Práce (Platz der Arbeit) dar. Bei seiner Standortbestimmung berücksichtigte der Architekt nicht nur die Bahn des Anschlussgleises, das aus der Fabrik in die Ziegelei führte, sondern auch die Konfiguration des Geländes. Die hinteren technischen Nebenräume wurden von Vladimír Karlík im Jahr 1934 ergänzt. Interessant war die Gradation, die sich durch die Höhe von Bandfenstern in Richtung nach oben verkleinerte. Dieses architektonisch außerordentlich wirksame Element, das den Bau optisch entmaterialisiert, hat sich im Laufe der Zeit geändert. Ein wichtiges bildendes, die Fassade prägendes Element stellten auch die zahlreichen Werbeschilder dar. Das architektonische Gesamtkonzept des Gebäudes wurde durch An- und Umbauten in den 70er Jahren entwertet.

44. Großes Kino

Großes KinoZlín, náměstí Práce
Autor:
František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 
1932

Eins der Wahrzeichen des Platzes Práce ist das im Jahr 1932 gebaute Große Kino. Ursprünglich wurde es als Provisorium errichtet und sollte auf das Niveau des Gemeinschaftshauses verschoben werden. Deshalb wurde keine typische Stahlbeton-Konstruktion eingesetzt, sondern Ing. Arch. Vtelenský verwendete eine für die damalige Zeit bemerkenswerte Stahlkonstruktion für eine Stützenspannweite von 33 Metern und eine Ummantelung des Objektes mit Heraklith als Füllmaterial. Das Kino mit einem Auditorium für 2 270 Personen war das größte in der Vorkriegs-Tschechoslowakei und wahrscheinlich auch im gesamten Mitteleuropa. Die aktuelle Saalkapazität beträgt 1 010 Personen.
Das Objekt ist seit 2001 auf der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

45. Gemeinschaftshaus (Hotel Zlín)

Hotel MoskauZlín, náměstí Práce
Autor:
Miroslav Lorenc und Vladimír Karfík
Jahr der Fertigstellung: 1933

Man begann mit dem Bau nach dem Projekt von Miroslav Lorenc durch eine Ausführung des Skeletts mit einem Standardmodul von 6,15 x 6,15 m. Aufgrund von Uneinigkeiten zwischen dem Autor und dem Unternehmen Baťa wurden die Arbeiten eingestellt. Vor der Fertigstellung des Baus wurden die Architekten Gahura und Karfík aufgefordert, zwei Musterzimmer einschließlich Ausstattung umzusetzen. Tomáš Baťa wählte überraschend Karfíks Luxus-Lösung im Unterschied zu der  spartanischen Vision Gahuras  (mit einer gemeinsamen Sozialeinrichtung der Zimmer) aus. Nach  Karfíks Projekt wurde dann der Bau fertig gestellt.
Die architektonische Auffassung der Fassade ist konstruktivistisch mit der Anwendung von vertikalen Skelettsäulen und dem regelmäßigen Wechsel der rechteckigen, horizontal gegliederten Fenster  amerikanischen Typs mit  Fugen-Sichtmauerwerk zwischen den Fenstern. Das Objekt verlor durch eine Anzahl von unpassenden baulichen Änderungen (vor allem im Interieur und die Bebauung der Terrasse) seine ehemalige Noblesse.

46. Tomáš Baťa Denkmal

Tomáš Baťa Denkmal_Photo Petr ŠmídZlín, náměstí T. G. Masaryka
Autor: František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 1933

Das Tomáš Baťa-Denkmal, das beeindruckendste architektonische Werk von F. L. Gahura, ist eine moderne Paraphrase von Bauten der Hochgotik: lediglich ein Stützsystem und Farbvitragen, lediglich Stahlbetonskelett und Glas. Man begann mit dem Bau im Jahr 1933 und das Denkmal wurde zum ersten Todestag von Tomáš Baťa am 12. Juli 1933 feierlich eröffnet. Nach dem Entwurf von F. L. Gahura sollte das Denkmal später als Eingang in einen Komplex von vier Gebäuden der Studienanstalten dienen. In den Jahren 1936-1939 wurden schließlich nur die Studienanstalten I und II umgesetzt. Im Jahr 1954 wurde das Denkmal zu einem Kunsthaus (akademischer Architekt J. Staša) umgebaut, und es entstanden hier Räume für die Galerie der bildenden Kunst und die Zlíner Philharmonie. Seit 2011 ist der Sitz der Philharmonie das neu erbaute Objekt des Kultur- und Universitätszentrums, und als Sitz der Galerie dient seit 2012 das Gebäude Nr. 14 des ehemaligen Baťa-Werksgeländes. Nach einer umfangreichen Rekonstruktion erhielt das Denkmal nicht nur sein ursprüngliches Aussehen zurück sondern auch seinen Zweck – die Erinnerung an den Tomas Bata. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.pamatnikbata.eu. Das Objekt ist seit 1958 auf der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

47. Baťa-Wohnheime

Baťa-WohnheimeZlín, náměstí T. G. Masaryka
Autor:
František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 1930–1937

Das erste Wohnheim wurde unmittelbar am Werk bereits im Jahr 1925 gebaut und im Jahr 1965 wurde es dann abgerissen. Im Jahr 1927 begann man mit dem Ausbau des gesamten Viertels für die Massenunterkunft. Die beendete städtebauliche Struktur zweier Reihen freistehender Objekte von Wohnheimen einschließlich der Studienanstalten wurde der Konfiguration des Geländes untergeordnet, sie hatte eine positive Beziehung zum Werk und bildet bis heute bildet einen der charakteristischsten Zlíner Baukomplexe. Diese Parkanlagen-Silhouette ist das Werk des Architekten F. L. Gahura und, was die Größe und den ästhetischen Wert betrifft, hat sie bei uns keine Parallele. Baulich wurde eine klassische Lösung, ein Stahlbeton-Trägerskelett im Grundrissmodul von 6,15 x 6,15 Metern mit den Außenfüllungen aus Spaltziegeln verwendet.
Zurzeit werden die Wohnheime teilweise rekonstruiert, sie dienen als Verkaufsstellen, Gaststätten, Büros und nur teilweise für die Unterkunft.

48. Studienanstalten

StudienanstaltenZlín, náměstí T. G. Masaryka
Autor:
František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 1936 – I. Studienanstalt (heute Gymnasium und Sprachschule), 1938 – II. Studienanstalt (heute Polizei der Tschechischen Republik)

Die Studienanstalten waren ein eigenwilliger Versuch um die Schaffung einer neuen wissenschaftlichen Bildungs- und Forschungsanstalt, die mit praktischen Lehrhilfen, Bibliotheken, Kunstsammlungen ausgestattet wurde. Beide Gebäude sind durch ihr asketisches Aussehen und ihre strenge Proportionalgliederung mit dem Tomáš Baťa-Denkmal verbunden. Das Denkmal wurde als Eingangspavillon eines ausgedehnteren Studienareals, das nur teilweise umgesetzt wurde, konzipiert. Die Objekte sind seit 1997 auf der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

49. Geschäfts- und Gemeinschaftshaus Díly (Kleine Szene)

Kleine SzeneZlín, Díly, Štefánikova
Autor:
Vladimír Karfík
Jahr der Fertigstellung: 1937

Das Geschäfts- und Gemeinschaftshaus Díly ist ein dominantes Objekt in einer Gruppe von fünf Bauten und bildet gemeinsam mit vier Junggesellenheimen eins der städtebaulichen Komplexe, die den Charakter der Stadt bestimmen. Die Standortbestimmung im Zentrum des Viertels Díly und gleichzeitig zwischen den zwei Hauptstraßen von Baťa-Zlín ist städtebaulich außerordentlich gelungen.
Im Gebäude sind ein Kinosaal (heute als Theatersaal genutzt), in dem an die Straße Štefánikova anliegenden Parterre dann Geschäfte untergebracht. Das Objekt stellt eins der wenigen umgesetzten Beispiele der konstruktivistischen Architektur, in der man Hauptmerkmale des Poetismus finden kann, dar. Vladimír Karfík näherte sich hier durch den Einsatz eines nautischen Balkons, von Rampen und einer symmetrischen Komposition der Poetik von Devětsil der 20er Jahre (Devětsil - Pestwurz war eine Gruppierung tschechischer Avantgardekünstler der 1920er Jahre, Anm. der Übersetzerin). Der Bau bleibt dabei mit der Umgebung von Baťa-Zlín durch den Einsatz eines anerkannten Skeletts im Modul der Fabrikgebäude und des Sichtmauerwerkes (ursprünglich nur auf Fensterbrüstungen reduziert – somit ist heute nur noch ein Teil der nördlichen Stirnseite erhalten geblieben) verbunden. In den Jahren 2000–2006 wurde das Objekt erfolgreich rekonstruiert und ein unterirdischer Erweiterungsbau umgesetzt. Die ursprüngliche Funktionsnutzung wurde beibehalten.
Das Objekt ist seit 2000 auf der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

50. Tomáš Baťa-Krankenhaus – historischer Teil

Tomáš Baťa-Krankenhaus – historischer TeilZlín, Havlíčkovo nábřeží
Autor:
František Lydie Gahura
Jahr der Fertigstellung: 1927–1938

Co-Autor des gesamten Krankenhausareals war sein Direktor MUDr. Bohuslav Albert.

Der Ausbau des Krankenhausareals gehörte zu den ersten umfangreicheren Aufgaben der Bauabteilung des Unternehmens Baťa. Von der vertikalen Orientierung zu einem Gebäude wurde aus Gahuras Antrieb an die horizontale Organisation des Betriebs herangegangen und das Krankenhausaureal wurde in siebzehn mit Grün umgebene Objekte unterteilt. Der Platz für das gesamte Areal wurde weiter entfernt von dem Werk an der Grenze des Grundbuchgebiets der Gemeinde Příluky am rechten Ufer des Flusses Dřevnice ausgewählt. Zum Bestandteil des Areals wurden neben dem Eingangsgebäude und den Einzelpavillons auch zwei Villen für Ärzte und ein Wirtschaftsgebäude. Im Eingangsgebäude wurden Räume für die Untersuchung und Behandlungsmaßnahmen, Verwaltung und das Pflegepersonal untergebracht. Schlafzimmer für die Kranken gab es in den erdgeschossigen Standardpavillons. Der Hauptteil des Krankenhauses wurde mit relativ niedrigen Kosten binnen neun Monate ausgebaut und die Ausstattungen den neuesten Gesundheitserkenntnissen entsprechend beschafft. Die umliegenden Grünanlagen und die beeindruckende Pavillon-Lösung beeinflussten auch die Psyche der Kranken.

51. Tomášov

TomášovZlín, Nad Ovčírnou
Autor:
Vladimír Karfík
Jahr der Fertigstellung: 1938

Tomášov als Gebäude bildete einen Bestandteil des Baťa-Schulwesens. Das Gebäude ist im Modul von 6,15 x 6,15 m, der für Zlín typisch ist, gebaut. Tomášov grenzte an die Baťa-Arbeitsschule  Von ihren Absolventen wurden ungefähr fünfzig der besten Studenten ausgewählt. Man nannte sie Tomášovci, und sie wurden für die Führungsstellen in der modernen Wirtschaft in der ganzen Welt vorbereitet. Man kopierte die englischen und amerikanischen Elitenhochschulen Harrow und Rugby, und sie wurden zu zukünftigen Geschäftsleuten erzogen:
Im Jahr 1945 nach der Verstaatlichung des Unternehmens wurde das Gebäude Tomášov zum Bestandteil des Svit-Unternehmens. Im Gebäude Nr. 31, wo es früher eine Unfallambulanz gab, entstanden Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, später Gynäkologie und noch später Neurologie und Tomášov wurde zur Abteilung für Innere Medizin. Heute befindet sich im Gebäude, das im Jahr 2009 neu rekonstruiert wurde, der Sitz der Klinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologie.

52. Filmateliers und Laboratorien

Filmateliers und LaboratorienZlín, Kudlov
Autor:
Vladimír Karfík
Jahr der Fertigstellung:1935–1940

Die ursprünglichen kleinen Filmateliers in Kudlov, die zur Aufnahme von Werbefilmen bestimmt wurden, breiteten sich allmählich auf ein Studio, das in beträchtlichem Maße an der Produktion von Kurz- und Trickfilmen teilnahm, aus. Es wurden hier auch bedeutende experimentelle abendfüllende Filme gedreht. Die Ateliers sind mit modernen und leistungsfähigen Filmlaboratorien erweitert.

Heute können sie hier die schule Creative Hill College, das Kleine Kino (Malé kino) und die speziell Ausstellung für Kinder und Erwachsene - Filmový uzel Zlín - finden. Im Gebäude 32 können sie also die Ausstelung über die Geschichte des Film in Zlín besuchen.

53. Waldfriedhof

WaldfriedhofZlín, Kudlov, Filmová
Autor: MUDr. Rudolf Gerbec  - der Autor der Idee, des Konzeptes und der Prinzipien des Friedhofs, František Lydie Gahura – der Autor des Projektes, von zwei Kreuzen, den Grabsteinen der Baťa-Familie und anderen

Jahr der Fertigstellung: 1931

Der Autor bemühte sich um die Erhaltung einer hochwertigen Naturumgebung. Dieser Idee wurde auch der Charakter von allen bildenden Elementen, vor allem der Grabmäler, unterstellt. Sie sollten weder prunkvoll, monumental noch aus auffälligen Werkstoffen sein. Nur der Hauptverkehrsweg auf dem Friedhof wurde errichtet. Die Gräbergruppen wurden nur durch Waldwege zugänglich gemacht. Die erste bestattete Person war der Sohn von MUDr. Gerbec, der andere dann der Gründer der Fabrik Tomáš Baťa (14. 7. 1932) und sein Flugzeugführer Jindřich Brouček.

Öffnungszeiten: 1. 11. – 30. 4. 8:00–18:00; 1. 5. – 31. 10. 7:00–20:00.

54. Winterbad

WinterbadZlín, Hradská
Autor: Vladimír Karfík, Josef Holeček, Ladislav Ambrožek
Jahr der Fertigstellung: 1950

Das architektonische Konzept des Gebäudes entspricht den weiteren Zlíner Bauten aus den 40er bis 50er Jahren und ist ein sehr gelungenes Beispiel der klassizisierenden Konzeption des Baues mit einer organischen Auffassung der Disposition und der Beziehung zur natürlichen Umwelt. Im Innenraum sieht man an mehreren Stellen den deutlichen, der Funktion des Gebäudes angemessenen Einfluss der nautischen Auffassung von Hans Scharoun (Eingangshalle). Die Wirkung des Hauptraums des Schwimmbeckens wurde durch die Beseitigung der gewellten Untersicht geschwächt. Vor der südlichen Fassade wurde auch ein weich geformtes Treppenhaus, das vor dem Ausbau eines Außenschwimmbeckens zurückwich, entfernt. Diese Änderung entwickelte jedoch natürlicherweise das ursprüngliche Konzept. Das Objekt ist seit 2001 auf der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

55. Verwaltungsgebäude der Firma Baťa Nr. 21

Gebäude Nr. 21Zlín, třída Tomáše Bati 21
Autor: Vladimír Karfík
Jahr der Fertigstellung: 1939

Eins der Top-Werke der modernen tschechoslowakischen konstruktivistischen Architektur zwischen den beiden Kriegen ist das Verwaltungsgebäude des Unternehmens Baťa. Dieses sechzehngeschossige, siebenundsiebzigeinhalb Meter hohe Gebäude war vor dem Krieg das höchste Objekt in der Tschechoslowakei. Es ist in einer traditionellen Reihe von Fabrikgebäuden situiert und beeinflusst unmittelbar den Platz Práce, dessen Nordseite es abschließt und wird somit zu einer typischen Dominante des modernen Konzeptes der Stadt. Aus Dispositionssicht handelt es sich um einen Dreitrakt, konzipiert auf dem gleichen Modularnetz (6,15 x 6,15 m) wie die Produktionsobjekte. Das gesamte Stockwerk mit den Abmessungen von 80 x 20 Metern ist ein Großraumbüro meistens ohne Trennwände, in dem ungefähr zweihundert Menschen arbeiteten. Die Arbeitsfläche blieb sauber, weil sowohl der vertikale Verbindungsweg (Treppenhaus mit Aufzügen) als auch hygienische Einrichtungen und Klimakammern außerhalb dieses Bereichs ausgegliedert wurden. Die Tragkonstruktion des Objektes ist aus Stahlbeton, die Außenwand besteht aus den Stahldoppelfenstern und der Ziegelausmauerung mit den Slavík-Fliesen. Eine tatsächlich technische Delikatesse stellt das Aufzug-Büro des Chefs der Firma mit den Abmessungen von 6 x 6 Metern, klimatisiert, mit Wachbecken, dar. Im November 1944 wurde Zlín bombardiert, aber der Baťa-Wolkenkratzer entkam wie durch ein Wunder der Zerstörung. Im Jahr 2004 wurde das Gebäude rekonstruiert und dient als Sitz des Finanzamtes und des Kreisamtes der Region Zlín. Das fahrbare Büro im Aufzug ist funktionsfähig und dient touristischen Besichtigungen (es ist immer notwendig, am Museum für Südostmähren ausreichend im Voraus zu bestellen). Auf der Terrasse ist ein Café untergebracht. Die Öffnungszeiten des Cafés und der Terrasse sind identisch. Von der Terrasse aus bietet sich die schönste Aussicht des Baťa-Stadtzentrums. Dieses Top-Werk des Architekten Karfík ist heute ein unbewegliches Kulturdenkmal aus der Zeit des Funktionalismus. Das Objekt ist seit 1958 auf der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen.

56. Gebäude Nr. 14 und 15

Gebäude Nr. 14Zlín, Vavrečkova 7040
Autor: Jiří Voženílek
Jahr der Fertigstellung: 1946–1949

In der ersten Nachkriegsphase ging es vor allem um die Ergänzung und Ersetzung von zerstörten  Produktions- und Lagergebäuden. Die Produktionsgebäude Nummer 14 und 15 wurden für die Schuhkonfektion, Gummigebäude und Zentrallager gebaut. Bei der Wiederherstellung und der Rekonstruktion wurden die um ein neues Konzept der Fertigungsorganisation im gesamten Werk erweiterten Grundsätze und Erfahrungen, denen die Produktion der Werke bis jetzt gefolgt war, ausgenutzt. Neue Kennzeichen der Nachkriegsobjekte für die Schuhherstellung waren gute Sozialeinrichtungen (Umkleideräume untergebracht in der Zwischenetage), vergrößerte Spannweite, höhere Lichthöhe (4 m), Klimaanlage und Beleuchtung. Für den Bau wurden Stahlschalungen und eine typische Außenwand mit Doppelfenstern eingesetzt. Es ging um eine Fortsetzung der Entwicklung von Baťa-Etagenhäusern. Der charakteristische Dreitrakt der Fünfetagenhäuser ist erhalten geblieben, aber das Modularnetz erfuhr Änderungen. Aus Betriebs- und Dispositionsgründen verzichtete man auf die traditionellen Abmessungen von 6,15 x 6,15 m und die Randfelder wurden (7,85 x 6,15 x 7,85 m) vergrößert. In den Randfeldern mit den eingebetteten Zwischendecken wurden neben den hygienischen Einrichtungen Klimamaschinenräume situiert.

Seit 2013 haben in den Gebäuden 14 und 15 Kulturorganisationen – die Galerie, das Museum und die Bibliothek – ihren Sitz.

57. Gebäude Nr. 34 - Zentralschuhlager

Gebäude Nr. 34

Zlín, Vavrečkova 5657
Autor: Vladimír Kubečka
Jahr der Fertigstellung: 1949–1955

Das Projekt und die Umsetzung des Zentralschuhlagers stellten den ersten tschechoslowakischen Versuch  einer tatsächlich modernen Lagertechnologie mit  maximaler Mechanisierung von Binnentransport und Auf-/Abladen der Eisenbahnwaggons dar. Die Umsetzung verlief in drei Etappen. Das Lager wurde zwischen den Arealen für die Herstellung der Leder- und Gummischuhe untergebracht. Der zehngeschossige Koloss mit den Abmessungen von 78 x 72 Metern mit einem monolithischen Stahlbetonskelett und einem Modularnetz von 6 x 6 Metern hat eine Außenwand aus verfugtem Füllmauerwerk und Fensterflächen. Im ersten Stockwerk gab es einen Handhabungsraum zum Abfertigen von Waggons- und Automobilsendungen. Im zweiten Stockwerk wurde ein Auslieferungslager mit einem großen Sortiment an Produkten untergebracht. Die Expedition wurde mittels fahrbarer Wagen auf einer ovalen Bahn durchgeführt. Der vertikale Transport wurde mit Lastaufzügen in den Ecken des Gebäudes gelöst. Die Rettungstreppen befinden sich am Gebäude inmitten aller vier Fassaden. Es ist eine Merkwürdigkeit, dass auf dem Dach des Objektes ein Hubschrauberhafen, der die Verbindung des Werkes mit dem Flughafen in Holešov sicherstellen würde, untergebracht werden sollte.

58. Die evangelische Kirche

die evangelische KircheZlín, Štefánikova 3018
Autor: Vladimír Karfík
Jahr der Fertigstellung: 1937

Die Architektur der evangelischen Kirche ist nüchtern und einfach aufgefasst. Der Stil der Kirche knüpft an die Rationalität und Strenge der Baťa-Architektur an. Karfík verwendete her ein Fachwerksystem. Die Kirche ist auf der Komposition von drei einfachen Kuben - Masseneinheiten: Kirche, Gemeinschaftsraum und Glockenturm gebaut. Das am Abhang senkrecht gestellte Hauptschiff mit dem Altar knüpft an eine niedrige Gebäudemasse mit Eingangsräumen und Nebenräumen an. Der Bau wird von einem Glockenturm dominiert.

59. Hl. Wenzeslaus-Kapelle

Hl. Wenzeslaus-KapelleZlín, Kudlov
Architect: František Lydie Gahura
Finished in: 1927

The chapel is found in the slope by the main street in Kudlov. The well-known architect František Lydie Gahura was influenced by the Dutch movement De Stijl when producing the architectural proposal of this new sacred building. The material for the building was donated by Tomas Bata.

60. Das Kloster Regina

das Kloster ReginaZlín, Divadelní 3242
Autor: Miroslav Lorenc
Jahr der Fertigstellung: 1938

Der Architekt Miroslav Lorenc arbeitete das Projekt des Klosters der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom III. Orden des Hl. Franziskus in Troppau, das als Zufluchtsort für Waisen dient, aus. Diese puristische Monstranz entstand auf dem unter dem Namen Pfarrwiese (Farská louka) bekannten Grundstück im Stadtzentrum selbst.