Geschichte von Zlín
Die Geschichte Zlíns geht weit in das Mittelalter (die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1322) zurück, als Zlín das Zentrum der Handwerkszünfte für die umliegenden walachischen Siedlungen, die sich überwiegend durch Weidewirtschaft ernährten, war. Zlín war die Residenzstadt der Besitzer des Herrschaftsgebiets und die Stadtverwaltung entwickelte sich allmählich. Erst die industrielle Revolution brachte eine Änderung dieser ruhigen Entwicklung mit sich.
Ein wichtiger Markstein der Zlíner Geschichte war das Jahr 1894, als hier die Schuhfirma der Baťa-Familie gegründet wurde. Dank einem völlig außergewöhnlichen Wachstum und der Prosperität des Unternehmens und des Einflusses von Tomáš Baťa, der auch Bürgermeister der Stadt war, wurde Zlín in der Zwischenkriegszeit zu einem modernen Stadtzentrum mit einem ausgezeichneten architektonischen Stil und geschwindem Lebenstempo.
Die enorme Zwischenkriegs-Bautätigkeit von T. Baťa und des Teams seiner renommierten Architekten (J. Kotěra, F. L. Gahura, M. Lorenc, V. Karfík) wandelte das Städtchen mit fünftausend Einwohnern in eine Agglomeration mit einer einzigartigen funktionalistischen Architektur mit 43 500 Einwohnern um.
Die unternehmerische Baťa-Tradition und die geeignete geografische Lage sind zwei von mehreren Faktoren, die die Tatsache beeinflussten, dass nach der Änderung des politischen Regimes im Jahr 1989 in Zlín ein intensives Wachstum von unternehmerisch-geschäftlichen Aktivitäten, die heute den Durchschnitt in der Republik weit überschreiten, einsetzte.
Zurzeit ist die Stadt Zlín mit knapp 75 Tausend Einwohnern ein industrielles unternehmerisches Zentrum der Region Mittelmährens. Sie bietet eine reiche Auswahl von kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen. Nennen wir mindestens das Internationale Filmfestival für Kinder und Jugend; das Festival Das unbekannte Land, das dem Reisen, der Annäherung und dem Kennenlernen von Kulturen gewidmet ist; das Theaterfestival Setkání/Stretnutie (die Begegnung); das FEDO-Festival von Blasorchestern; das Folklorefestival Zlínské besedování (Zlíner Geselligkeit) oder Barum Czech Rally mit einer für die Zuschauer attraktiven nächtlichen Geschwindigkeitsprobefahrt im Stadtzentrum.
Die typische funktionalistische Architektur ist heute eine städtische Denkmalschutzzone. Eine der aktuellen Wahrzeichen der Stadt ist dann der Multifunktionskomplex des Kultur- und Universitätszentrums der bekannten in Zlín gebürtigen Architektin Eva Jiřičná. Zlín ist auch eine Universitätsstadt und die Tomáš Baťa-Universität bietet ein breites Studienangebot an sechs Fakultäten für ungefähr 10 300 Studenten.
-----
Es wurden Unterlagen aus der Broschüre Zlín - Stadtgärten (Autoren: L. Horňáková, P. Novák und Z. Pokluda) verwendet.